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Willkommen zu unserer Herbstausgabe, in der wir uns mit unserer dritten Impuls-Sitzung beschäftigen und nach dem guten Grund fragen, als Besucher mit einem Museum in Verbindung zu kommen und auch zu bleiben.
Seit 2019 arbeiten wir in einem sich dynamisch weiterentwickelnden Netzwerk von zwei Stiftungen und 15 Museen der D-A-CH-Region zusammen an Fragen zur Besucherorientierung. Wie stellt sich ein Museum auf, um Mehrwert für Menschen zu erzeugen? Welche Beziehungen sollen mit wem eingegangen und gefestigt werden und auf welcher Grundlage?
Heute schauen wir zurück auf das Programmjahr mit dem Autor, Journalist und Ideengeber Dirk von Gehlen, der Anstöße für Reflexion und Rüstzeug für neue Narrative gab.
Mit ihm sprachen wir darüber, wie Innovation durch gute Kommunikation vor allem Offenheit, Neugierde und sehr genaues Zuhören einschließt.
Es ging darum, wie es gelingt, sein eigenes Ökosystem besser zu verstehen. Wer ist schon da? Wer fehlt? Erst dann lässt sich zielgerichtet, mit einer eigenen Sprache, auf eine Zielgruppe eingehen und ein passendes Einstiegsangebot machen. Dazu braucht es ein sehr konkretes Gegenüber. Denn „alle ist keine Zielgruppe“ und „ein Text ohne Adresse ist ein Tagebuch“ spitzt von Gehlen dies zu.
Von seinen 12 Thesen für gute Kommunikation greifen wir zwei noch einmal besonders heraus:
Wir sind noch einmal an den Anfang gegangen: Das „Warum“ immer voranstellen.
“Warum vor Worum' ist ein gute Richtschnur für jede Kommunikationsstrategie. Auf Museen übertragen: Es geht erstmal darum, herauszufinden, warum man kommuniziert und dann erst zu beschreiben, worum es geht."
Dirk von Gehlen
Dabei bezieht sich von Gehlen auf Simon Sineks „Start with a Why“. Sinek betont die Magie der Passion für das eigene Ziel. Die eigene Überzeugung und Haltung ist die wegweisende Kraft, andere in den Bann zu ziehen und mitzureißen.
Was bewegt Museumsexperten tagtäglich, ihre Arbeit mit dieser Leidenschaft zu verfolgen? Welche Geschichten erzählen wir denn tatsächlich von uns selbst?
Was trägt jeder zum großen Ganzen bei? Wie wird dies hausintern kommuniziert? Wie gewinne ich das Kollegium für mein Vorhaben? Wollen alle noch das Gleiche?
Und an welcher Stelle kann die Einladung an Besucherinnen und Besucher authentisch und attraktiv ausgesprochen werden? Was motiviert diese, gedanklich einzusteigen oder aktiv beizutragen? Kurzfristig, mittelfristig oder sogar längerfristig.
Ein Leitbild bzw. die Mission kann so ein „Warum“ skizzieren und auf seine Aktualität und Gültigkeit befragt werden.
Wir greifen das „Warum“ von drei Häusern unseres Netzwerkes heraus. Teilweise sind ihre Formulierungen schon etabliert, teils gerade neu erarbeitet.
Gern richten wir mit Ihnen unser Spotlight immer mal wieder auf Mission Statements. Und damit möchte ich noch einen zweiten spannenden Gedanken aus der Impuls-Session von Dirk von Gehlen mit Ihnen teilen:
Wenn es darum geht, neue Partnerschaften zu etablieren, lohnt es sich, dem ersten Verbündeten viel Bedeutung beizumessen. Eindrucksvoll richtete von Gehlen das Augenmerk auf diese allererste Person, die tatsächlich beeinflussen kann, ob sich der Idee eines Einzelnen eine Gruppe anschließt oder sich sogar eine Bewegung entwickelt: Die Verstärkung kann die Aufmerksamkeit anderer auf das Neue lenken und diese ermutigen.
Folgendes Video veranschaulicht, mit welcher Dynamik ein erster Unterstützer, ein „First Follower“ ein Großereignis inspirieren kann, bei dem niemand fehlen möchte.
First Follower: Leadership Lessons from Dancing Guy - YouTube
Es ist spannend, sich beim Entdecken und Betrachten neuer Ansätze die eigene, wirkungsstarke Position zu vergegenwärtigen. Wir können bei Prozessen innerhalb unserer Einrichtungen maßgeblich dazu beitragen, einer Idee, einer Haltung oder einem Vorhaben den Weg zu bahnen.
Gern berichten wir bei „Spotlighting Museums“ weiter über genau diese neuen Ideen, die, unterstützt durch kollegialen Rückhalt, in die Umsetzung, Erprobung oder Ausweitung gekommen sind.
Im Oktober stellen wir Ihnen unsere Jahreskuratorin 2023 vor und berichten von unseren Arbeitstagen in Schloss Hasenwinkel.
Herzliche Grüße
Katja Stark, NORDMETALL-Stiftung
English Version
Welcome to our autumn issue, in which we deal with our third impulse session and ask for the good reason to come and stay in touch with a museum as a visitor.
Since 2019, we have been working together in a dynamically evolving network of two foundations and 15 museums in the D-A-CH region on audience focused strategies. How does a museum position itself to create value for people? Which relationship should be initiated and deepened with whom and on what basis?
Today we look back on the programme year with the author, journalist and inspiration giver Dirk von Gehlen, who set impulses to reflect and presented tools for new narratives. We talked to him about how innovation through good communication includes openness, curiosity and deep listening.
It was about how to better understand one's own ecosystem. Who's there? Who is missing? Only then can you respond to a target group in an inviting manner and language and make a suitable introductory offer. This requires a very concrete counterpart. Because "all is not a target group" and "a text without an address is a diary" is pointed out by Gehlen.
Of his 12 theses for good communication, we would like to point out two in particular:
We went back to the start: Always put the "why" first.
“Why before what” is a good guideline for any communication strategy. Transferred to museums: First of all, it's about finding out why you're communicating and then describing what it's all about."
Dirk von Gehlen
Von Gehlen refers to Simon Sinek's "Start with a Why". Sinek emphasises the magic of passion for one's own goal. One's own belief and attitude is the pioneering force to sweep others along.
What motivates museum experts every day to pursue their work with this passion? What stories do we actually tell us about ourselves? What does everyone contribute to the bigger picture?
How is this communicated in-house? How do I win the colleague for my project? Do all still want the same? And at what point can the invitation to visitors be expressed authentically and attractively? What motivates them to get engaged or to actively contribute? In the short term, in the medium term or even in the longer term.
A mission can outline a "why" and be questioned about its validity. We picked out the "why" of three institutions in our network. Some have already been established, some have just been newly developed.
We are happy to focus our spotlight on mission statements with you from time to time. And with that, I would like to share with you a second exciting thought from Dirk von Gehlen's impulse session:
When it comes to establishing new partnerships, it is worth attaching a lot of importance to the first fan. Von Gehlen impressively introduced the idea of this very first person, who can actually influence whether an individual's idea develops into a group or even a movement: Reinforcement can draw the attention of others to the innovation and encourage them to engage.
The following video illustrates the dynamics with which a first supporter or "first follower" can inspire a major event where no one wants to be missing out.
First Follower: Leadership Lessons from Dancing Guy - YouTube
When discovering and looking at new approaches, it is exciting to take into account one's own, influential position. In processes within our organisation, we can make a significant contribution to paving the way for an idea, an attitude or a project.
At "Spotlighting Museums" we are happy to report on exactly these new ideas, which, supported by collegial support, have come into implementation, testing or expansion.
In October, we will introduce you to our Annual Curator 2023 and report on our retreat in Schloss Hasenwinkel.
Best wishes
Katja Stark, NORDMETALL-Foundation