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Willkommen zu unserer August-Ausgabe von „Spotlighting Museums“.
Unser Video zum Programm ist fertig. Erfahren Sie, was bisher in unserem Programm "Das relevante Museum" geschah.
Dominique Kleiner
Die von uns sehr geschätzte Filmproduktionsfirma Chocolate Films arbeitete mit Illustrationen von Dominique Kleiner , die uns während des Programms begleitete und einzelne Ergebnisse in eine eigene Bildsprache überführte.
Chocolate Films
Chocolate Films wurde zu gemeinnützigen Zwecken gegründet und bietet neben der Medienproduktion auch Medienworkshops für junge Menschen an. Mit großer Leidenschaft für Lebensgeschichten porträtiert Chocolate Films seit Jahren mit ihrem Projekt „1000 Londoner“ die Vielfalt der Menschen, die ihre Stadt prägen, eingefangen in 1000 kurzen Dokumentarfilmen.
Rachel Wang
Rachel Wang ist Mitbegründerin und Direktorin von Chocolate Films mit Sitz in London, Glasgow und Berlin. Sie war eine unserer ersten Rednerinnen bei "Das relevante Museum" im Jahr 2019 in Hamburg.
Am 3. April 2021 wurde Rachel Wang vom Britischen Premierminister erneut zum Kuratoriumsmitglied der National Portrait Gallery London (NPG) für eine Laufzeit von vier Jahren ernannt. Wir haben Rachel gebeten, uns einige Einblicke in ihre Rolle als Kuratoriumsmitglied der National Portrait Gallery zu geben.
F. – Welche Aspekte in der Rolle als Kuratoriumsmitglied sind für dich besonders wertvoll?
Das Gremium ist für die Leitung des Museums verantwortlich. Die Mitglieder sind vom Ministerium für Kultur, Medien und Sport der britischen Regierung ernannt und jeder von ihnen verfügt über ein bestimmtes Fachwissen oder Erfahrungen, die das Haus unterstützen können.
Die Arbeit im digitalen Bereich ist für mich persönlich ein besonders wertvoller Aspekt in dieser Funktion. Ich bin Vorsitzende der „Digital Advisory Group“ der National Portrait Gallery. Das bedeutet, dass ich das Team für Digitales berate und Vorschläge und Feedback gebe, wenn das Museum digitale Angebote plant. Dies ist aktuell eine besonders aufregende Zeit, um in diesem Arbeitsbereich involviert zu sein, da die National Portrait Gallery einen umfassenden Renovierungsprozess durchläuft und Digitalisierung seitdem eine Schlüsselrolle für die Wiedereröffnung einnimmt.
Ich bin auch stolz auf meine Arbeit zur Vielfalt und Diversität innerhalb des Museums. Als Schwarze Britin bin ich sehr daran interessiert, dass sich die Vielfalt der britischen Bevölkerung in der Sammlung gut wiederfinden lässt und ich freue mich, dem Kuratorium meine Perspektive darzulegen.
F. – Wie kann Film das Museumspublikum dazu inspirieren, sich tiefer einzulassen und verbunden zu fühlen?
Film kann das Museumspublikum auf eine Weise ansprechen, die sogar vor zwanzig Jahren noch unvorstellbar war. Es kann dem Publikum Zugang zu Künstlern, Künstlerinnen sowie Kuratoren und Kuratorinnen verschaffen, der sonst unmöglich wäre.
Er befähigt Menschen, kreativ und akustisch mit Exponaten zu interagieren. Menschen können mit Filmen auf verschiedenen Vertiefungsebenen durch Ausstellungen geführt werden.
Zum Beispiel hat meine Firma Chocolate Films kürzlich den audio-visuellen Inhalt für eine Ausstellung im „Museum of London“ über den archäologischen Fund „Havering Hoard“ erstellt. Was ich an dieser Ausstellung besonders liebe ist, dass wir so viele verschiedene Arten von Videos einsetzten und damit das Erlebnis deutlich für das Publikum bereichern konnten: Wir bedeckten eine ganze Wand mit einer One-Shot-Videoinstallation des Sonnenaufgangs über einer Steinzeit-Landschaft. Wir veranschaulichten mithilfe von Video-Mapping von echten Artefakten, wie Metallarbeiter und Metallarbeiterinnen Materialien mehrfach wiederverwendeten. Wir stellten Handyaufnahmen der Archäologen und Archäologinnen zusammen und zeigten sie auf Tablets, um den Menschen den Moment des Fundes nahe zu bringen. Wir arbeiteten mit einem Metallbearbeitungsexperten, um den Prozess der steinzeitlichen Metallbearbeitung in einer visuellen Installation ohne Ton nachzustellen und produzierten eine Dokumentation, welche die Bedeutung des Fundes herausarbeitete. Durch das Medium Video konnten wir die Geschichte auf völlig unterschiedliche Weisen erzählen. Das Filmmaterial konnte dann weiter verwendet werden, um die Ausstellung zu vermarkten!
Die Verwendung solcher Videos ist eine hervorragende Möglichkeit, Ausstellungen zu gestalten, die das Museumserlebnis verbessern, vertiefen und bereichern.
F. – Wie können Medienprojekte dazu beitragen, während längerer Schließungen der Museen Communities partnerschaftlich zu binden?
Das digitale Angebot der National Portrait Gallery ist besser als je zuvor und entfaltet sich nicht nur immer dynamischer während der Schließungszeit, sondern fördert darüber hinaus die Gewinnung und die Interaktion mit einem neuen bisher nicht erreichten Publikum.
Vor allem auf Instagram kann das Museum viel Reichweite erzeugen, schnell auf neue Ereignisse reagieren und dabei Porträts aus der englischen Geschichte platzieren.
Dieser Erfolg spiegelt sich auch darin wieder, dass es dem Museum gelang, in der Zeit der Schließung die höchste Auszeichnung für digitale Arbeit in Museen im Vereinigten Königreich zu gewinnen, den „Museums + Heritage Award“ für den Online-Fotowettbewerb "Hold Still".
Dies waren ein Online-Wettbewerb und eine Ausstellung von Porträtfotografie während des Lockdowns, der von Ihrer Königlichen Hoheit, der Herzogin von Cambridge, ins Leben gerufen und unterstützt wurde. Dies ermöglichte eine enorme Community-Bindung auf eine sehr fokussierte, einfache und schöne Weise.
Wenn Sie es noch nicht gesehen haben, lohnt sich ein Besuch unter: https://www.npg.org.uk/hold-still
Möchten Sie Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Museumsbesuchern und Museumsbesucherinnen teilen?
Lassen Sie es mich wissen. Ich freue mich, von Ihnen zu hören.
Herzliche Grüße
Katja Gondert, Referentin Kultur, NORDMETALL-Stiftung
English version
Welcome to our August-Edition of Spotlighting Museums.
Our video about the programme is ready. Find out what has happened so far in our programme "Relevant Museum".
Dominique Kleiner
Very much appreciated film producing company Chocolate Films worked with illustrations by Dominique Kleiner, who accompanied us during the process and transferred our work results into pictures.
Chocolate Films
Founded with a social purpose, Chocolate Films also offers media workshops to young people. Passionate about people’s stories, Chocolate Films is creating with the “1000 Londoners” project an online portrait of the city made up of 1000 short documentaries about a wide range of Londoners.
Rachel Wang
Rachel Wang is Co-Founder and Director of Chocolate Films, based in London, Glasgow and Berlin. She was one of our first speakers at “Relevant Museum” in 2019, invited by us to Hamburg.
On April 3rd 2021 Rachel Wang was reappointed by the British Prime Minister as Trustee of the National Portrait Gallery London (NPG) for a term of four years.
We asked Rachel to give us some insights into her role as Trustee of the National Portrait Gallery, bringing in her expertise in film making.
Q. – Which aspects of the role as a Trustee have been most valuable to you?
The board of trustees is responsible for the governance of the gallery. The trustees are appointed by the UK Government’s Department of Culture, Media and Sport people, and each one of them has valuable expertise or experience that can help the gallery.
For me the aspect of the role that is most valuable is the work in digital. I am the Chair of the gallery’s “Digital Advisory Group”. This means that I advise and support the gallery’s digital team, and give input and feedback on what the museum is planning to do with digital. At the NPG, this is a very exciting time to be involved in this area of work, since the gallery is undergoing renovation and digital is a key consideration for the reopening.
I am also proud of my work on diversity within the museum. As a Black British woman, I am very keen to ensure that diverse British people are well represented within the collection and I am delighted to be able to offer my perspective to the board of trustees.
Q. – How can film inspire museum audiences to engage more deeply?
Film can engage museum audiences in ways that were unimaginable even twenty years ago. It can give the audiences access to artists and curators that would otherwise be impossible. It can enable people to respond creatively and vocally to exhibits. It can guide people through exhibitions on different levels of engagement and understanding.
As an example, my company Chocolate Films recently produced the AV content for an exhibition at the Museum of London about the “Havering Hoard” archaeological find. What I loved about this particular exhibition was that we created so many different kinds of video to improve the audience experience.
We covered an entire wall with a one-shot video installation of sunrise over a stone age landscape. We demonstrated how metal workers recycled materials by using video mapping over real artefacts. We created archive compilations from the archaeologists’ phone footage, and displayed them on tablets to help people experience the moment of the find. We worked with a metal work expert to re-enact the process of stone age metalworking in a silent visual installation, and we produced a documentary about the importance of the find.
Each of these helped tell the story using video in completely different ways. The footage was also then used to market the exhibition! Using video in this way treats it as an integral tool to the creation of an exhibition that enhances, deepens and enriches the experience of visiting a museum.
Q. – How can media projects help partnering with communities during longer periods of closure?
The National Portrait Gallery’s digital offer has never been better and is not only growing during the period of closure, but building engagement with wider new audiences. The gallery’s Instagram especially is very powerful and active, reacting to new events with the faces from English History.
To prove the point, during this period of closure, the gallery even managed to win the highest accolade for Digital work in museums for the UK, winning the “Museums + Heritage Award” for the online ‘Hold Still’ photography competition. This was an online competition and exhibition of portrait photography during lockdown, that was pioneered and championed by Her Royal Highness, the Duchess of Cambridge. This built enormous community engagement in a focused, simple and beautiful way.
If you haven’t seen it it’s worth visiting https://www.npg.org.uk/hold-still
Would you like to share your experience in working with museum visitors? Let me know. I look forward to hearing from you.
Best wishes
Katja Gondert, Cultural Programme Manager, NORDMETALL-Foundation