Nach einer digitalen Session im August können die Teilnehmenden des Programms „Das relevante Museum” Dorothée King in Schloss Hasenwinkel vor Ort erleben.
Please find the English version below
Willkommen. Schön, dass Sie da sind. Mit dem Herbstanfang blicken wir schon begeistert auf alle Neuentwicklungen für 2022, wollen aber unbedingt noch unsere Erfahrungen der letzten Wochen teilen.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit im Museum besonders gut? Welche Rolle spielt in Ihrem Arbeitsumfeld Wohlbefinden? Was brauchen wir, damit sich eine Kultur für Veränderungs- und Innovationsprozesse verselbständigt?
Schon bei unserem dritten und letzten diesjährigen digitalen Impuls stellten wir uns zusammen mit unserem Kurator Abhay Adhikari und unserem Gast Professorin Dr. Dorothée King aus Basel genau diese Fragen.
Wir konzentrierten uns mit den zehn wunderbaren Museumsteams darauf, was uns besonders wertvoll und wichtig im Arbeitsalltag erscheint und wie wir Unterstützung im Kollegium für die Begeisterung für neue Vorhaben erhalten.
Drei Fragen hat Dorothée für uns noch einmal zusammenfassend beantwortet. Sie ist Spezialistin für Organisationsentwicklung im Kulturbereich. Derzeit ist sie Vizepräsidentin der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel, Schweiz und dort Studiengangleiterin des Bereichs Vermittlung von Kunst und Design.
Drei Fragen an Dorothée King, um die Bedeutung von Well-Being im Museum zu verstehen.
F._Warum sollte man Organisationsentwicklung mit Well-Being unbedingt zusammen denken?
Eine Kette ist immer so stark wie ihr schwächstes Glied. Oder eben anders formuliert: Ein Museum ist nur so stark wie die einzelnen Menschen, die für das Museum arbeiten. Wenn sich jede und jeder Einzelne in der eigenen Organisation gesehen, geschätzt und gefördert fühlt; wenn sich jede und jeder Einzelne mit ganz individuellen Eigenschaften, Talenten und Zielen einsetzen kann, so wird sich die Organisation gestärkt und authentisch entwickeln, und all ihre Partner und Partnerinnen davon profitieren.
F._Hast Du einen Tipp, wie freudvolle Netzwerke am besten wachsen und gedeihen können?
Freudvolle Netzwerke wachsen und gedeihen am besten, wenn wir ganz authentisch und ehrlich mit uns und unseren Partnern und Partnerinnen sind. Daraus ergeben sich drei ganz einfache Regeln:
Wir sollten keine Netzwerke eingehen, auf die wir keine Lust haben.
Wir sollten uns mit Menschen umgeben, mit denen wir Zeit verbringen wollen.
Wir sollten uns in den Netzwerken mit Themen beschäftigen, die uns positiv herausfordern und uns Freude bereiten.
F._Was ist das Wichtigste, um eine „Out-of-the-box-Denk-Kultur" anzustoßen und zu etablieren?
Wir sollten uns als Einzelne zutrauen, eine TALL POPPY, die sinnbildlich hohe Mohnblume, zu sein, die über die bisherigen Strukturen unserer Organisation hinauswächst. Dazu bedarf es einer wertschätzenden Atmosphäre, in der die verschiedenen Rollen aller Mitarbeitenden neu verhandelt werden können.
Wir sollten uns als Einzelne trauen, JOMO zu betreiben. (The Joy of Missing Out)
Wir müssen nicht auf alle Trends innerhalb und außerhalb unserer Organisation aufspringen, sondern uns mit unseren ganz eigenen Fähigkeiten und Interessen in ganz authentischer Stärke einbringen.
„Das relevante Museum” ist ein Netzwerk mit der geballten Expertise kreativer Menschen, die Lust auf die gemeinsame Zusammenarbeit an besucherfokussierten Strategien und der gegenseitigen Bereicherung haben. Das haben wir ganz deutlich in den drei gemeinsamen Tagen in Schloss Hasenwinkel Ende September spüren können, in denen wir, unterstützt von Ivana Scharf und Dorothée King, Zeit für die Reflexion von internen Erneuerungsprozessen, Raum für kollegiales Feedback und die Planung des Programms 2022 hatten.
Noch enger an unsere Seite gerückt ist die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) aus Winterthur in der Schweiz. Mit ihr im losen Zusammenschluss hatten wir als NORDMETALL-Stiftung in den letzten Monaten schon viel Erfahrungen austauschen, die Plattform cocreate.museum erstellen und das Museumsteam des Stadtmuseums Aarau gewinnen können. Diese gute Partnerschaft bauen wir freudvoll in 2022 aus. Die SKKG macht es möglich, dass weitere Museumsteams aus der Schweiz dazustoßen und wir den transnationalen Gedanken und das Arbeiten in neuen Gruppenkonstellationen verstetigen können.
Wir wünschen Ihnen Entschlossenheit beim Praktizieren von JOMO und viele TALL POPPIES in Ihrem Team.
Sehr herzlich,
Katja Gondert, Referentin Kultur, NORDMETALL-Stiftung
English Version
After a digital session in August, the participants of the programme "Relevant Museum" meet Dorothée King in Schloss Hasenwinkel on site.
Welcome. So good to see you back. With the beginning of autumn, we are already enthusiastically looking forward to all new developments for 2022, for now we definitely want to share our amazing experiences of the last few weeks.
What do you particularly like about your work in the museum sector? What role does well-being play in your work environment? What do we need for a culture of change and innovation processes?
At our third and last digital meeting for this year we asked ourselves exactly these questions with our curator 2021 Abhay Adhikari and our guest professor Dorothée King from Basel.
Together with the ten wonderful museum teams, we focussed on what seems particularly valuable and important to us in everyday work and how we receive support from our colleagues for our enthusiasm for new projects.
Dorothée has answered three questions for us, summarizing briefly what we talked about. She is a specialist in organizational development in the cultural sector. She is currently Vice President of the Academy of Arts and Design in Basel, Switzerland. There she also heads the educational department.
Three questions for Dorothée King to understand the importance of well-being in the museum
Q._Why should organizational development and well-being necessarily be thought of together?
A chain is always as strong as its weakest link. Or to put it another way: A museum is only as strong as the individual people who work for the museum. When each and every individual feels seen, valued and supported in their own organisation; if each and every individual with their characteristics, talents and goals can contribute, the organisation will develop strengthened and authentically, and all its partners will benefit from it.
Q._Do you have any recommendation on how joyful networks can best grow and thrive?
Joyful networks grow and thrive best when we are authentic and honest with ourselves and our partners. This results in three very simple rules:
We shouldn't enter into networks that we don't feel like doing.
We should surround ourselves with people we want to spend time with.
We should deal with topics in the networks that challenge us in a positive way and brings us joy.
Q._What is the most important thing to initiate and establish an "Out-of-the-box thinking culture"?
As individuals, we should dare to be a TALL POPPY, the emblematic high poppy, which grows beyond the structures of our organisation. This requires an appreciative atmosphere in which the various roles of all employees can be renegotiated.
We should dare to establish JOMO as individuals (The Joy of Missing Out). We don't have to hop on all trends inside and outside our organisation, but contribute with our very individual own skills and interests in completely authentic strength.
"Relevant Museum" is a network with huge amount of expertise of creative people who are interested in working together on audience-focused strategies and mutual enrichment. We could clearly sense exactly this during the three days together in Schloss Hasenwinkel at the end of September, during which, supported by Ivana Scharf and Dorothée King, we had time to reflect on internal processes, had room for collegial feedback and the planning of the 2022 programme.
At that point the Foundation for Arts, Culture and History (SKKG) from Winterthur in Switzerland has moved closer to our side. As NORDMETALL-Foundation, we had already been able to exchange a lot of experiences with them in an informal collaboration in recent months, created the platform cocreate.museum and won over the museum team of the City Museum Aarau.
We are thrilled to be able to expand this good partnership in 2022. The SKKG makes it possible for more museum teams from Switzerland to join in and for us to consolidate the transnational idea and working in new group constellations.
We wish you the right determination for practicing JOMO and many TALL POPPIES in your team.
Warmest regards
Katja Gondert, Cultural Programme Manager, NORDMETALL- Foundation